Akuttherapie


MS-Schub: Symptome, Behandlung und Vorgehen in unserer Praxis

Ein MS-Schub kann sich plötzlich und ohne Vorwarnung ereignen. Dabei treten neue neurologische Beschwerden auf, die zuvor nicht vorhanden waren.

Diese Symptome können sich individuell sehr unterschiedlich äußern:

  • bei manchen Patientinnen und Patienten als Sensibilitätsstörung (z. B. Kribbeln oder Taubheitsgefühl) in Arm oder Bein,
  • bei anderen durch Sehstörungen, Gleichgewichtsprobleme oder Gedächtnisveränderungen.

Gemeinsam ist allen Schub-Symptomen, dass eine Entzündung im zentralen Nervensystem (ZNS) – also im Gehirn, Rückenmark oder an den Hirnnerven – vorliegt, die die Nervenleitfähigkeit vorübergehend beeinträchtigen kann.

Warum eine rasche Abklärung wichtig ist

Die Multiple Sklerose (MS) verläuft bei jeder betroffenen Person unterschiedlich.

Bei Verdacht auf einen MS-Schub sollte die Situation zeitnah neurologisch abgeklärt werden. Eine frühzeitige Behandlung kann dabei helfen, die Entzündungsaktivität zu begrenzen und die Erholung der betroffenen Funktionen zu unterstützen.

In vielen Fällen wird hierzu eine sogenannte Cortison-Stoßtherapie empfohlen, deren Ziel es ist, den akuten Entzündungsprozess zu dämpfen.

Woran Sie einen möglichen MS-Schub erkennen können

Ein MS-Schub kann vorliegen, wenn neue oder ungewohnte Beschwerden auftreten, die mindestens 48 Stunden bestehen bleiben.

Typische Anzeichen können sein:

  • Taubheitsgefühle oder Kribbeln,
  • Schwäche in Armen oder Beinen,
  • Sehstörungen,
  • Gleichgewichtsprobleme oder Konzentrationsstörungen.

Manchmal können ähnliche Symptome auch durch andere Ursachen ausgelöst werden, z. B.:

  • Infektionen mit Fieber,
  • Harnwegsinfekte (Blasenentzündung),
  • oder ein sogenanntes Uthoff-Phänomen (Symptomverstärkung bei Hitze).

Bei Unsicherheit sollten Sie sich immer ärztlich beraten lassen.

Vorgehen bei Verdacht auf einen MS-Schub

Wenn Sie neue Symptome bemerken, nehmen Sie bitte zeitnah Kontakt mit unserer Praxis auf und weisen Sie auf den Verdacht eines möglichen MS-Schubes hin.

Unsere MS-Nurses, Frau Rudolph und Frau Stadnytska, sind speziell geschult, um das weitere Vorgehen zu koordinieren.

Gemeinsam mit unseren Neurologinnen erfolgt eine ärztliche Einschätzung, auf deren Grundlage die weitere Diagnostik oder eine Therapieempfehlung geplant wird.

Falls eine Cortison-Stoßtherapie medizinisch angezeigt ist, kann diese nach ärztlicher Beurteilung ambulant in unserer Praxis durchgeführt werden.

Ablauf einer Cortison-Stoßtherapie

Cortison (ein Hormon der Nebennierenrinde) besitzt entzündungshemmende Eigenschaften.

Bei der Stoßtherapie wird es in der Regel über eine intravenöse Infusion (i. v.) verabreicht, um die Entzündungsreaktion im zentralen Nervensystem zu reduzieren.

Die Behandlung erfolgt üblicherweise über drei bis fünf aufeinanderfolgende Tage, abhängig von der ärztlichen Empfehlung und dem individuellen Verlauf.

Mögliche Nebenwirkungen

Während der Infusion kann es vorübergehend zu einem metallischen Geschmack im Mund kommen.

Weitere mögliche, meist kurzzeitige Begleiterscheinungen sind:

  • innere Unruhe,
  • Schlafstörungen,
  • Müdigkeit,
  • Wassereinlagerungen.

Diese Effekte klingen üblicherweise nach wenigen Tagen bis Wochen wieder ab. Bei Unsicherheiten oder stärkeren Beschwerden sollte stets ärztlicher Rat eingeholt werden.

Ihre Ansprechpartner im MS-Zentrum Frankfurt / Hochtaunuskreis

Unser Team aus Neurologinnen, MS-Nurses und Therapeuten verfügt über umfangreiche Erfahrung in der Betreuung von Patientinnen und Patienten mit Multipler Sklerose.

Als von der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) anerkanntes MS-Zentrum bieten wir eine umfassende, leitliniengerechte Diagnostik und Therapie.

Wenn Sie den Verdacht auf einen MS-Schub haben, vereinbaren Sie bitte telefonisch einen Termin – wir beraten Sie individuell und besprechen das weitere Vorgehen gemeinsam. 

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