Mit der Aufzeichnung von so genannten evozierten Potentialen können Verzögerungen oder Unterbrechungen der Informationsweiterleitung im Nervensystem festgestellt werden. Man unterscheidet verschiedene Formen evozierter Potentiale.
Beispielsweise gibt es die so genannten visuell evozierten Potentiale, kurz VEP. Mit den VEPs wird die Impulsleitung durch die optischen Nervenbahnen gemessen. Elektroden werden über der Hinterhauptregion auf die Kopfhaut gesetzt. Sie leiten jede Antwort des Gehirns auf einen optischen Reiz ab.
Bei einem gesunden Auge kommt nach jeweils 100 bis 110 Millisekunden, je nach Labor auch nach 120 Millisekunden, eine Reizantwort zustande. Ein solcher Befund kann vor allem bei Patienten, die bisher niemals über Sehstörungen geklagt haben, die Diagnose einer Multiplen Sklerose erhärten.
Eine weitere Form evozierter Potentiale sind die akustisch evozierten Potentiale, kurz AEP:
Die akustisch evozierten Potentiale werden auch Hirnstammpotentiale genannt
und geben Hinweise auf Störungen der Nervenbahn des Hörnervs, dem Nervus acusticus, Störungen des Hirnstamms sowie der aufsteigenden Bahnen. Dieses Verfahren findet besonder bei der
Differenzierung von Schwerhörigkeiten des Hörorgans bzw. des Hirnstamms Anwendung.
Des Weiteren gibt es die so genannten somatosensibel evozierten Potentiale, die SSEP.
Hierbei werden bei der Messung der somatosensibel evozierten Potentiale die Berührungsempfindlichkeit bestimmter Abschnitte des Körpers, zumeist der Hände und der Füße, und ihre Impulsleitung zum Gehirn gemessen.
Alle Untersuchungen sind schmerzfrei.
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